Anforderungen an die Gestaltung von Komponenten leiten sich aus den folgenden Zielen bei der Gestaltung eines Baukastensystems ab:
- Universelle Verwendbarkeit: Ein Baukasten sollte so entworfen werden, dass mit den Komponenten möglichst viele Varianten kundenspezifischer Maschinen projektiert werden können.
- Einfache Projektierung: Der Aufwand zur Konfiguration und Parametrierung der Komponenten sollte möglichst gering sein.
Neue Anforderungen, die nicht mit vorhandenen Komponenten realisiert werden können, führen zu einer Weiterentwicklung des Baukastens. Dabei werden zwei unterschiedliche Prinzipien angewendet, die anhand der folgenden Abbildung verdeutlicht werden.
Links in der Abbildung Variantenbildung sind zwei Varianten A und B gezeigt, die sich lediglich durch die alternativen Teilkomponenten D und E unterscheiden. Der Baukasten im Beispiel enthält zwei Komponentenklassen A und B für die beiden Varianten. Um die Varianz zu reduzieren, kann der Baukasten durch die folgenden Prinzipien weiterentwickelt werden:
- Generalisierung: Der Unterschied der Varianten A und B liegt im Einbauwinkel. Somit können die Komponenten A und B zu einer mächtigen KomponenteF generalisiert werden, in dem sie den Parameter Winkel zur Beschreibung der Einbaulage erhält.
- Dekomposition: Die Komponenten werden aus kleineren Komponenten zusammengesetzt. Im dargestellten Beispiel werden dabei zwar aus ursprünglich 2 Komponenten insgesamt 3 Komponenten, es werden jedoch Redundanzen vermieden. Im Weiteren ergeben sich feingranulare Komponenten (beispielsweise C), die für weitere Varianten wiederverwendbar sind.
Abhängig vom Schwerpunkt der angewandten Prinzipien verlagert sich der Projektierungsaufwand zwischen Konfigurations- und Parametrierungsaufgaben: Wird die Parametrierung mächtiger Komponenten zu kompliziert, ist oft eine Dekomposition dieser Komponenten erforderlich. Droht die Anzahl von Komponenten, die im Baukasten verwaltet werden müssen, zu unübersichtlich zu werden, hilft die Generalisierung.